Igel in Gefahr – Bedrohungen und wie wir ihnen helfen können

Igel in Gefahr – Bedrohungen und wie wir ihnen helfen können

Igel sind faszinierende Tiere, die viele von uns nur selten zu Gesicht bekommen. Besonders in den kühleren Abendstunden sieht man die kleinen Stachelkugeln durch Gärten und Parks huschen. Doch leider sind Igel zunehmend gefährdet, was sie zu einer bedrohten Tierart macht. In diesem Artikel werfen wir einen Blick auf die Lebensweise der Igel, ihre Nahrung und ihre Bedrohungen – und darauf, wie wir ihnen helfen können.

Die Welt des Igels – Ein Blick ins Leben der Stacheltiere

Igel gehören zur Familie der Säugetiere und sind in Europa, Asien und Afrika beheimatet. In Deutschland ist der Europäische Igel (Erinaceus europaeus) die am weitesten verbreitete Art. Sie leben in Wäldern, Parks, Gärten und sogar in der Nähe von Feldern und Gewässern, wo sie Schutz, Nahrung und genügend Platz finden.

Die Lebenserwartung eines Igels beträgt in der freien Wildbahn durchschnittlich vier bis sieben Jahre, doch nur wenige erreichen dieses Alter. Viele junge Igel überleben den ersten Winter nicht. Häufigste Todesursachen sind der Straßenverkehr, Habitatverlust und Krankheiten.

Igel sind nachtaktiv, das bedeutet, dass sie sich vor allem in den Abend- und Nachtstunden auf Nahrungssuche begeben. Während sie tagsüber ruhen, legen sie nachts oft weite Strecken zurück, um genügend Nahrung zu finden.

Was schmeckt dem Igel? – Die Lieblingsspeisen der Stacheltiere

Als Insektenfresser haben Igel einen breiten Speiseplan. Zu ihren Hauptnahrungsmitteln zählen:

  • Insekten: Käfer, Heuschrecken und Ameisen gehören zu den liebsten Snacks der Igel.
  • Regenwürmer: Sie sind eine besonders nährstoffreiche Proteinquelle.
  • Schnecken und Spinnen: Auch diese kleinen Tiere stehen regelmäßig auf dem Speiseplan der Igel.
  • Kleine Wirbeltiere und Eier: Gelegentlich fressen Igel auch Vogeleier und kleine Wirbeltiere wie Mäuse.

Obwohl Igel allesfressend sind, vertragen sie keine Milchprodukte. Diese führen oft zu Verdauungsproblemen und können dem Igel schaden. Daher sollte man Igeln im Garten keine Milch anbieten, sondern auf spezielles Igelfutter aus dem Zoohandel zurückgreifen.

Die Bedrohungen für Igel – Warum sind sie gefährdet?

In den letzten Jahren haben verschiedene Faktoren dazu geführt, dass die Igelpopulationen in Deutschland zurückgehen. Zu den größten Bedrohungen zählen:

  • Verlust des Lebensraums: Durch den Ausbau von Städten und Landwirtschaftsflächen verlieren Igel zunehmend ihre natürlichen Lebensräume.
  • Straßenverkehr: Igel überqueren häufig Straßen und sind dabei aufgrund ihrer langsamen Bewegungen stark gefährdet.
  • Gifte und Chemikalien: Pestizide und andere Chemikalien in Gärten und Feldern können sowohl direkt tödlich sein als auch das Nahrungsangebot verringern.
  • Krankheiten: Parasiten wie Flöhe, Zecken und Milben können Igeln zusetzen und ihre Gesundheit schwächen.

Wie können wir Igel unterstützen?

Wer helfen möchte, kann Igel im eigenen Garten unterstützen. Eine kleine "Igel-Oase" kann bereits helfen:

  1. Schaffen Sie Unterschlupfe: Ein Haufen Laub, Reisig oder ein kleines Igelhäuschen bietet Igeln Schutz.
  2. Bieten Sie geeignetes Futter an: Spezielles Igelfutter oder Wasser sind ideal, während Milch und Brot vermieden werden sollten.
  3. Garten ohne Pestizide: Verzichten Sie auf chemische Pflanzenschutzmittel, um die Nahrungskette der Igel nicht zu schädigen.

Das wichtigste zusammengefasst:
  • Lebenserwartung: Igel leben in der Wildnis durchschnittlich vier bis sieben Jahre.
  • Nahrung: Igel fressen bevorzugt Insekten, Würmer, Schnecken und kleine Wirbeltiere. Sie vertragen keine Milch.
  • Bedrohungen: Straßenverkehr, Verlust des Lebensraums und Chemikalien gefährden die Igelpopulation.
  • Hilfe im Garten: Unterschlupf schaffen, Igel-freundliche Nahrung anbieten und auf Pestizide verzichten.